Von New York State nach NRW: Warum sich Kollege Apostolos Hatzigiannidis in der Region so wohlfühlt
Der German-American Day erinnert immer am 6. Oktober an die ersten deutschen Siedlerinnen und Siedler in Amerika. Sie kamen vor 340 Jahren aus Krefeld - ganz in der Nähe der Messe Düsseldorf. Das Land NRW und das US-Generalkonsulat in Düsseldorf feiern im NRW-USA-Jahr 2023/24 die transatlantische Freundschaft. Die Messe Düsseldorf leistet mit ihren Weltleitmessen einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Austausch. Unser Press & PR Manager Apostolos Hatzigiannidis aus dem US-Bundesstaat New York hat es an den Rhein verschlagen. Er erzählt, was er an NRW schätzt - und warum die Bierauswahl nicht dazu gehört.
Was ist aus deiner Sicht „typisch Deutsch” und was „typisch amerikanisch”? Typisch Deutsch sind für mich natürlich Lederhosen und sehr große Biergläser. Wenn ich an „typisch amerikanisch” denke, fallen mir große Parkplätze und Hollywood ein. Große Biergläser und große Parkplätze – da weiß man, wo die Prioritäten in den beiden Ländern liegen! In New York muss man auf jeden Fall lange nach einem Parkplatz suchen, in Nordrhein-Westfalen in manchen großen Städten aber leider oft auch. Was schätzt du persönlich an NRW im Vergleich zu New York besonders?
Ich komme nicht oft aus New York raus und mag es deshalb sehr, dass ich hier in NRW ohne Auto gut herumkomme. Man kann viele verschiedene Städte und auch Länder in wenigen Stunden erreichen. Die Niederlande, Frankreich, Belgien und noch mehr Länder sind so nah, sodass man auch einfach mal zwischendurch ein anderes Land besuchen kann.
Mit dem Dreiländereck in der Nähe kommt man von NRW aus wirklich gut in die Welt und kann verschiedene Kulturen kennenlernen. Wenn man möchte, kann man auch mal eine Partynacht in den Niederlanden verbringen. Worin unterscheidet sich das Partyleben von Deutschland zu den USA? Kann man hier besser feiern und ist unser Bier wirklich das Beste?
Wenn ich am Wochenende unterwegs bin, fängt alles in Deutschland viel später an. In meiner Stadt schließen die Bars und Clubs alle bereits um 2 Uhr nachts. Deshalb ist man in den USA früher zu Hause. Wenn es um Bier geht, gibt es seit Jahren einen Craft-Bier-Boom in den USA. In den Bars gibt es oft mehr als zehn Biersorten vom Fass. Hier in Deutschland gibt es vielleicht maximal vier.
Als Press & PR- Manager kümmert er sich um viele verschiedene Messeprojekte
Das Nachtleben beginnt in Deutschland also deutlich später. Wie sieht es aus mit neuen Bekanntschaften? Sind die zwischenmenschlichen Beziehungen in den USA anders als in NRW? Wie würdest du die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen in den beiden Orten vergleichen?
Es gibt überall nette Leute. Ich denke, im Durchschnitt sind die Amis etwas offener. Was für mich in Deutschland aber sehr schwer war, war das alles mit „Sie” und „Du”. Wen soll ich duzen, wenn soll ich siezen? Bei uns in den USA gibt es dieses Dilemma nicht. Alle werden einfach mit dem Vornamen angesprochen.
Was ich aber an Deutschland sehr schätze, ist die Vereinskultur. Ich spiele seit Jahren Lacrosse beim DSC 99 und habe dadurch sehr viele Freunde kennengelernt. In den USA ist es als Erwachsener eher schwierig, neue Leute kennenzulernen, aber in Vereinen ist das ganz easy.
Vielen Dank für diese spannende Perspektive auf die kulturellen Unterschiede der USA und Deutschland, lieber Apostolos!